Um was geht es? Um das, was viele "Gott" nennen!

Um was geht es? Beginnen wir mit Prajnana Yoga. Das ist ein Wort aus dem Sanskrit, der Sprache des Yoga und der heiligen indischen Schriften und bedeutet "Weisheit, Intuition, höheres Wissen". Prajnana Yoga steht auch für die Eigenschaften "erkennbar, unterscheidbar". Es heißt aber auch Bewusstsein und steht somit für die schönste Erfahrung, die wir Menschen machen können: die Erkenntnis einer spirituellen Realität, des Eins-Seins mit Gott, dem Universum, dem Göttlichen, von bedingungsloser Liebe. Das Wort "Yoga" stammt auch aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie "zusammenfügen" oder (den Geist) "anbinden" (von "yug" = Joch).

Aber keine Angst, das hier ist nichts Kompliziertes, kein Geheimwissen und auch nichts Besonderes. Die Idee von Yoga ist sehr einfach und leicht zu verstehen!

Wie wirkt Yoga? Was ist das Ziel? - Prajnana Yoga möchte gerne ein lebenspraktisches Angebot für dich sein. Erkenntnis meint sowieso nicht etwas Theoretisches, Intellektuelles - oder irgendeinen esoterischen Schnickschnack - sondern meint etwas tatsächlich Greifbares, Fühlbares, Erlebbares, also etwas, das du selbst wahrnehmen, fühlen und erleben kannst. Es geht also nicht so sehr darum, woran du glaubst und es ist auch ziemlich egal, welchen Namen du dieser Sache gibst (Gott?). Es geht vielmehr um dein eigenes Erleben von Vertrauen in das Leben, in deine eigene Seele. Oder in das, was auch immer du persönlich in Form einer höheren Energie, eines Gottes verehrst oder wie deine Gottesidee und dein Wort dafür ist.

Wenn du Lust hast, Yoga auszuprobieren, kannst du einfach zu einer Probestunde kommen. Erlebe direkt, wie sich Yoga für dich anfühlt!

Ganz gleich, wie du über all das denkst: Wir versuchen über etwas zu sprechen, was ziemlich jenseits von Sprache liegt. Wie bei einem Mantra geht es hier nicht um kopfmäßiges Verstehen, sondern um das eigene Erfahren der natürlichen Verbundenheit mit etwas Höherem. Und bis zu dieser erlebten Erkenntnis ist es vielleicht ein etwas längerer Weg - aber nur vielleicht.

In jedem von uns gibt es einen Kern von tiefer Verbundenheit und reinen Mitgefühls. Und dieser Kern ist nicht Körper und nicht Geist, sondern etwas Spirituelles - eine unumstößliche Verbindung zu etwas Höherem. Wir alle möchten diese Verbundenheit (wieder) spüren und streben nach Erkenntnis - auch wenn uns das vielleicht selbst gar nicht so klar ist. Yoga ist ein über lange Zeit erprobtes, ganzheitliches und lebenspraktisches Übungssystem. Dieses System funktioniert - und das auch für dich!

Entscheide dich anzuhalten - für dich selbst!

Weit verbreitet sind im Yoga die Körperübungen (asana) - sie stehen bei vielen Yogaschulen im Vordergrund. Das ist auch gut so, denn über den Körper können wir erst einmal einen relativ leichten Zugang finden zu dem, worum es eigentlich im Yoga geht: Deinen Geist zur Ruhe zu bringen. Wozu soll das gut sein? Ohne Ruhe im Kopf keine Erkenntnis! Ohne Ruhe ist der Blick nach innen schwer möglich. Antworten findest du in der Stille. Wie sollst du dich spüren, wie sollen Empfindungen hochkommen können, wenn du immerzu mit Dingen in deinem Kopf (deinen Gedanken) beschäftigt bist? Ruhe zu finden und Stille auszuhalten ist für die meisten nicht so einfach. Allerdings spürt man die positive Wirkung oft bereits in der allerersten Yogastunde: Du fühlst dich irgendwie entspannter, ausgeglichener, ruhiger. Du fühlst dich - vielleicht seit langem - einfach wohl mit dir.

Ein unruhiger Geist mit vielen Gedanken stört die Intuition, den Zugang zum Sein - so erlebe ich das jedenfalls für mich. Das freie Fließen deines Bewusstseins wird besser möglich, wenn du deine Sinneswahrnehmungen einschränkst, reduzierst, verlangsamst. Dafür gibt es im Hatha Yoga eine Reihe von Techniken. Zum Beispiel kannst du dich auf den Punkt zwischen deinen beiden Augenbrauen fokussieren (shambhavi mudra). Du kannst dich und das, was in dir ist leichter, wenn du dich von den äußeren / störenden Einflüssen weitgehend zurückziehst. Das ist Yoga. Die aktuelle Inkarnation des Dalai Lama hat dies wunderbar beschrieben in Der Sinn des Lebens.

Yoga zeigt sich im Deinem Alltag, in Deinem normalen Leben. Prajnana Yoga fokussiert eine alltäglich lebbare, natürliche Absicht - keine Theorie. Dein Geist ist dann ruhig oder wird es, wenn Du eine innere Stille etabliert hast und ganz selbstverständlich daraus eine Haltung von Freundlichkeit und Wohlwollen lebst. Yoga zeigt sich "in der Tat" - im freiwilligen, natürlichen Tun. Wohlwollen hat mit Freude zu tun. Und Freude fühlt sich für mich immer richtig an.

Dein Blick richtet sich im Yoga zielsicher und stetig immer mehr nach innen. Du gewinnst auf diese Weise nach und nach Zugang zu Deinen inneren Bildern - Deiner Intuition. Deinem ganz eigenen gewachsenen inneren Gefühl. Das geht ohne rationale Analyse und ergänzt diese ganz wunderbar. Und dann spürst Du, "dass da etwas ist", Du spürst Verbundenheit, die Verbindung zu Deinem Herzen und zu Deinem eigenen inneren Göttlichen. Du verstehst dann, dass Du wirkliches Glück, das wir alle im Leben suchen, nicht im Außen finden kannst, sondern nur in Deinem eigenen Inneren entdeckt werden kann. Kein Mensch, kein Ding der Welt wird Dich letztlich glücklich machen, das kannst nur Du selbst. Das ist für sich genommen eine große Erkenntnis.

Du genießt diese Zeit - stillsitzend, atmend, schweigend.
Du wirst Dich danach sehnen.

Und das Glück, das Du in diesen stillen Momenten der Verbundenheit - mit anderen Worten, in der Meditation - erlebst, ist so viel größer, tiefer, aufrichtiger, freier und vor allem bedingungslos, dass alles erreichbare irdische Glück (materieller Besitz, finanzieller Reichtum) dagegen wie ein Witz erscheint. Das ist Gott, das ist das Göttliche. Wenn Du die klare, einfache, direkte Existenz dieses inneren Glücks fühlst, verwandelt Dich etwas, dann macht Dich etwas wach. Das ist Erwachen. Und Du spürst, dass dieses Etwas Dich weiter führen wird. Wenn Du vertraust. Du hast in diesen Momenten das sichere Wissen vor Augen, dass da noch eine viel tiefere Schönheit und Freude - in Form Deines still wahrgenommenen Lebens - von Dir entdeckt werden kann.

Und: Yoga ist kein Wundermittel. Es braucht ein gesundes Maß an Beharrlichkeit, ein liebevolles Dabeibleiben, etwas Ausdauer und das Vertrauen, dass dieser Weg der richtige ist. Unser Alltag ist ein Leben im Außen, dominiert vom Denken, unverbunden. Durch Stille entwickelt sich im Laufe der Zeit Wahrnehmung und Achtsamkeit für den eigenen Körper - das Bewusstsein wird sozusagen "wacher" und das Bedürfnis gewinnt an Bedeutung, immer mehr das zu tun, was deutlich erfahrbar so gut tut und pures, bedingungsloses Glück ist. Voraussetzung dafür, tun zu können, was Dir gut tut, ist: das Lösen und das Frei sein von Abhängigkeiten. Dazu mehr unter Der achtgliedrige Yogaweg

Zurückerobern des Körpers

Prajnana Yoga steht also - erst einmal - für das Zurückerobern des Körpers, für das Lernen, den Körper wieder wahrzunehmen, zu spüren und wieder sicher zu wissen, was ihm gut tut. Dieses Zurückerobern wird unterstützt durch bewusstes Lenken der Energieströme im Körper (pranayama) und durch das Hören oder Singen von Mantras. Spätestens wenn ein ausreichendes Maß an körperlicher Gesundheit und Stabilität erreicht wurde, öffnet und verstärkt sich in Dir das natürliche Bedürfnis nach mehr Tiefe.

Wir werden unseren Körper nicht ewig behalten. Das steht fest. Insofern liegt es nahe, uns mehr um unser ewiges spirituelles Selbst - die Seele - zu kümmern. Es ist einleuchtend, unser Streben darauf zu richten. Yoga ist der Zugang dazu.

Mein Ansatz ist ein ganz lebenspraktischer: Man muss kein Asket, Mönch oder Eremit werden. Ich finde es spannend, mich den Aufgaben des weltlichen Lebens zu stellen und gleichzeitig spirituell zu bilden und zu entwickeln. Und ich vermute, es ist kein Widerspruch, den uns gegebenen Verstand zu nutzen, um sich mit den inneren Ängsten, Zweifeln und Schwächen auseinandersetzen. Die Aufgabe besteht vielleicht erst einmal darin, mit der erforderlichen Demut die dazu notwendige innere Ruhe zu finden und ein positiver Beitrag für seine Mitmenschen zu werden.